Das Licht der Welt

„Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott. Alles ist durch das Wort geworden und ohne es wurde nichts, was geworden ist. In ihm war Leben und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfasst. […] Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt. Er war in der Welt und die Welt ist durch ihn geworden, aber die Welt erkannte ihn nicht“ (Johannes 1:1-5 & 9-10).

In feierlichen Worten kündet das Schlußevangelium die erhabene Würde des ewigen Gottessohnes und unserer Gotteskindschaft; die Passage oben ist ein Auszug daraus. Wir lesen diesen Text nach jeder heiligen Messe und obwohl ich ihn mittlerweile schon in- und auswendig kenne, ziehe ich immer wieder etwas Neues daraus; ein Wort das mich anspricht, ein neuer Zusammenhang, den ich erkenne… im Moment sagt mir vorallem die Beschreibung zu, dass Jesus das Licht der Welt ist. Er erleuchtet die Finsternis. Das passt in diesen trüben Tagen, denn vorallem in dieser finsteren Zeit des Winters ist es herrlich, dass das liturgische Jahr mit einem wunderbaren Versprechen beginnt – dem Sohn Gottes, der Mensch wird und zu uns auf Erden kommt um uns von dieser Finsternis zu erlösen.

Wenn in diesen Tagen die Kerzen auf dem Adventskranz leuchten, dann erhellen sie wirklich ihr Umfeld. Haben sie es schon einmal ausprobiert in einem dunklen Raum zu sitzen, oder einer Ecke die nur spärlich beleuchtet ist, nur um dann eine Kerze im Düsteren zu entzünden? Der Schein des Lichtes in der Dunkelheit erhellt nicht nur das Zimmer, aber auch unsere Herzen. Ich lasse manchmal sogar eine Laterne in sicherer Glasbehausung brennen wenn ich mich am Abend ins Bett lege; dann genieße ich das Flackern der Kerze an der Zimmerdecke. Es strahlt Ruhe, Wärme und Frieden für mich aus.

Das Licht gibt aber auch Sicherheit. Im Dunkeln fühlen wir uns oft wehrlos. Wir sehen nicht was uns umgibt, dann kommt die Angst; die Sorge vor dem Unbekannten. Nicht umsonst gibt es den Spruch: „Dann stehen wir im Dunkeln da.“ Was heißt das? Nichts zu wissen, nicht informiert zu sein, außen vor zu sein, nicht zu wissen was passiert.

Wie im Schlußevangelium zu lesen ist, wird Jesus aber nicht nur das Licht der Welt genannt. Allen voran steht er als das Wort. Er erhellt uns also auch durch sich als Wort, das Wort Gottes, und bringt uns so Gottes Weisheit. Damit wir eben nicht im Dunkeln da stehen, sondern das Leben finden.

Wort – Leben – Licht

Ruhe – Wärme – Frieden – Sicherheit – Weisheit

Jesus wurde Mensch um uns der Finsternis der Sünde zu entreißen und unser Leben zu erleuchten. Lassen wir uns das durch die Adventszeit zugegen werden und die obrigen Worte auf uns einwirken. Bekommt Weihnachten dadurch eine andere Bedeutung für uns? Die geweihte Nacht in der der helle Stern zum Licht der Welt führt? Wortspiele die eine Meditation wert sind, am besten bei Kerzenschein. Meinen sie nicht?