Wem vertrauen wir?
Es ist richtig, in all unserem Tun sollten wir uns Gott zuwenden. Wie oft aber schaffen wir das? Mir kommt meist erst am Ende des Tages, wenn der Schwall der Ereignisse abflacht, der Gedanke, dass auch Beten sehr hilfreich gewesen wäre. Vielleicht haben die Menschen deshalb früher den Engel des Herrn gebetet (am Morgen, zur Mittagszeit und am Abend) um sich regelmäßig daran zu erinnern, dass unser ganzes Augenmerk bei Gott liegen sollte. Ich bekomme gerade mal ein Morgen- und Abendgebet hin, na und an den täglichen Rosenkranz erinnere ich mich auch meist. Nähe zu Gott braucht aber mehr!
Der Unterschied liegt bei der Erfüllung Seiner Gebote. Im ersten sagt Gott uns, dass wir nur einem Herrn dienen können; und gleich darauf werden wir ermahnt Seinen Namen nicht einfach so in den Wind zu reden. „Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht missbrauchen […].“ (Exodus 20:7) Gut, werden viele von uns nun sagen, wir benutzen Gottes Namen nicht als Schimpfwort; das zweite Gebot ist für uns also kein Problem. Leider können wir dies jedoch nicht so schnell abhaken, denn es geht nicht nur um die Aussagen die wir im Namen unseres Gottes treffen, sondern auch um die Taten. Es geht darum Sachen zu sagen oder Dinge zu tun die Gott niemals gutheißen würde. Und dann sieht die Sache schon wieder ganz anders aus, denn wie oft berufen wir uns auf etwas im Namen des Herrn, das in Wahrheit uns persönlich am Herzen liegt. Jeremiah ermahnt uns dessen: „So spricht der HERR der Heerscharen: Hört nicht auf die Worte der Propheten, die euch prophezeien! Sie betören euch nur; sie verkünden Visionen, die aus dem eigenen Herzen stammen, nicht aus dem Mund des HERRN. Immerzu sagen sie denen, die mich verachten: Der HERR hat geredet: Das Heil ist euch sicher; und jedem, der der Verstocktheit seines Herzens folgt, versprechen sie: Kein Unheil kommt über euch.“ (23:16-17)
Der Herr erwartet von uns, dass wir den Übeln der Welt entsagen und so leben, wie es sich für Heilige geziemt. Wir sind zwar in der Welt aber nicht von ihr. Gott gibt uns größeres Licht als die Welt. „Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie vor dem Bösen bewahrst. Sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin. Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist Wahrheit.“ (Johannes 17:15-17)
Auch der Prophet Daniel weißt in seinen Schriften darauf hin, dass wir gut daran tun würden uns mehr auf die Welt Gottes zu konzentrieren. Wir sind oft mit den Gedanken woanders, vertieft im täglichen Wirr-warr der Zeit und des Alltags. Manchmal sind wir aber auch zu stolz Gott als unseren Herrn anzusehen und anzunehmen, denn wir wollen unserer eigen mächtig sein. Jedoch musste selbst der babylonische König Nebuchadnezzar lernen, dass es noch jemanden über ihm gibt. Dies geschah bevor sein riesiges Reich an eine noch größere Macht ausgeliefert wurde: Persien. Dieses Reich wiederum haben dann die Griechen verschlungen, welche später von den Römern vereinnahmt wurden.
Persönlichkeiten, Könige, Nationen – sie kommen und gehen. Daniel prophezeit aber eines mit Sicherheit: „[…] der Gott des Himmels [wird] ein Reich errichten, das in Ewigkeit nicht untergeht; dieses Reich wird er keinem anderen Volk überlassen. Es wird alle jene Reiche zermalmen und endgültig vernichten; es selbst aber wird in alle Ewigkeit bestehen.“ (Daniel 2:44-45) Hiermit ist natürlich die katholische Kirche gemeint, die Jesus Christus gegründet hat. Sie mag zwar den Anschein haben den Wogen dieser Epoche nicht zu wiederstehen, wird aber auf ewig währen, so wird uns mehrfach in der Bibel versichert. „Ich aber sage dir: […] auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Pforten der Unterwelt werden sie nicht überwältigen.“ (Matthäus 16:18)
Wenn nun also Russland vor der Türe steht, die Vereinigten Staaten von Amerika zu zerfallen drohen und China in den Startlöchern steht die Weltmacht zu übernehmen, wem vertrauen wir dann? Unsere Liebe und volle Aufmerksamkeit gehört Gott; und unsere Fürsorge und Zuwendung unseren Mitmenschen um uns herum – so wie es uns der Herr geheißen hat.